Wissenschaftlicher Hintergrund und laufende Evaluation von EMDR

Wissenschaftlicher Hintergrund und laufende Evaluation von EMDR


Eye Movement Desensitization and Reprocessing (in der internationalen Abkürzung = EMDR) ist eine von Dr. Francine Shapiro (link) entwickelte traumabearbeitende Psychotherapiemethode. Sie gehört zu den nachweislich effektivsten Verfahren zur Behandlung seelisch traumatisierter PatientInnen (u.a. v. Etten & Taylor, 1998, Journal of Clinical Psychology, J. Bisson et al., 2007, British Journal of Psychiatry, 190, 97-104)). Die ausführlichste Sammlung von relevanter Literatur und Forschung zu EMDR finden Sie in der Francine Shapiro Library .


Die Methode basiert wissenschaftlich auf den Annahmen und Erkenntnissen des sogenannten „Modells der blockierten Informationsverarbeitung", dem AIP Modell.


Das „NICE" (National Institute for Health and Clinical Excellence) hat 2005 wichtige und beispielgebende Behandlungsempfehlungen zu bestimmten Krankheitsbildern ausgesprochen und EMDR in der „National Clinical practice Guideline No. 26 bestätigt (www.nice.org.uk). Wichtig war hier auch, dass neben dem Beweis der Wirksamkeit des Verfahrens die erhöhte Wirtschaftlichkeit von EMDR im Vergleich mit den ohnehin wenigen anderen wirksamen Verfahren betont wird.

Neben zahlreichen weiteren Anerkennungen (ISTSS, APA, wissenschaftlicher Beirat für Psychotherapie Deutschland...) wurde EMDR 2013 von der WHO empfohlen (http://www.who.int/iris/bitstream/10665/85119/1/9789241505406_eng.pdf).


In den letzten Jahren werden zunehmend Behandlungsansätze mit EMDR auch über Traumafolgestörungen hinausgehend erforscht - z.B. bei Depressionen, Angststörungen, Zwängen...und anderen sogenannten „dysfunktional gespeicherten Erinnerungen" - hier sei auf die aktuelle Publikation EMDR - Praxishandbuch zur Behandlung traumatisierter Menschen. Hofmann, Arne (Hg.), 2014, Thieme Verlag verwiesen. Hier finden sich auch Beitr?auml;ge von InstitutstrainerInnen wie Dr. Christine Rost, Dr. Michael Hase, Dr. Franz Ebner, Mag. Eva Münker-Kramer).

 

Man geht auf der Basis des AIP Modells davon aus, dass jegliche nicht angemessen verarbeitete Belastung auf EMDR gut anspricht und für die Betroffenen Entlastung erreicht werden kann. In seriösen Ausbildungsinstituten werden diese und andere neuere Anwendungsbereiche systematisch vermittelt (siehe Spezialseminare in unserem Seminarangebot), sobald es genügend Forschung dazu gibt und die Anwendungen über den rein kasuistischen Bereich hinausgehen.


Im Folgenden bei der genauen Erklärung der Methode kann man anstatt „Trauma" „dysfunktional gespeicherte Erinnerung" einsetzen, um auch für diese Bereiche die Logik der Anwendung zu verstehen.

 

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